Bioenergie

Bioenergie wird aus einer Vielzahl von natürlich vorkommenden Rohstoffen, der Biomasse, erzeugt. Vorwiegend sollte sie aus Abfallstoffen wie Holz, Stroh, Grünabfällen, Mist und Gülle kommen. Aber auch Nutzpflanzen kommen zur Anwendung wie Mais, Raps, Getreide, Futterrüben, in tropischen Ländern vorwiegend Ölpalmen. Sie ist die einzige erneuerbare Energie, aus der sich alle benötigten End- und Nutzenergien wie Wärme, Strom, und Kraftstoffe gewinnen lassen. Das Besondere an der Energie aus Biomasse ist, dass bei der Umsetzung biogener Rohstoffe nur die Menge an Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen wird, die die Pflanzen während des Wachstums aufgenommen haben. Hier spricht man von CO2 neutraler Energiegewinnung, was ein wichtiger Aspekt für den Klimaschutz ist.

Biomasse kann sowohl in kleinen, privaten Anlagen wie Holzzentralheizungen (z.B. Pelletheizungen), in mittleren Leistungsklassen, beispielweise in landwirtschaftlichen dezentralen Biogasanlagen, als auch in großindustriellen Anlagen wie Biokraftstoffraffinerien (Bioethanol) genutzt werden. Bioethanol ist der von der Europäischen Union gesetzlich geforderte 10%-ige Zusatz im E10-Benzin. Es dient zur Ressourceneinsparung des Erdöls und somit auch zur Reduzierung des CO2– Ausstoßes.

Durch die stetige Verfügbarkeit der Biomasse in Form von nachwachsenden und lagerfähigen Rohstoffen ist sie eine sinnvolle Ergänzung zur Stromerzeugung aus Wind und Solar. Das Gas aus Biogasanlagen kann nach Aufbereitung und Reinigung auch ins öffentliche Gasnetz eingespeist werden.

In den letzten 10 Jahren fand ein starker Ausbau der Erzeugung von Bioenergie statt. Wichtige Gründe sind steigende Energiepreise für Öl und Gas sowie die Bemühungen den klimaschädlichen Kohlendioxidausstoß zu drosseln. In Deutschland wird die Erzeugung von regenerativer Energie finanziell gefördert. Dies wird im Falle der Stromerzeugung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt.

Die Förderung für die Bioenergie ist sehr vielfältig und komplex. Einerseits will man den Ausbau der CO2-neutralen Energie, andererseits soll verhindert werden, dass durch Subventionen wertvolle Nutzflächen der Nahrungsmittelherstellung entzogen werden.

Biogasanlagen sind keine Erfindung der Neuzeit. Bereits der italienische Physiker Alessandro Volta experimentierte 1789 mit Biogas am Comer See. Ende des 19. Jahrhunderts wurden erste Abwasserkläranlagen mit beheizten Fermentern erstellt. Das aufgefangene Biogas wurde dann in das öffentliche Gasnetz eingespeist. In einigen Städten wurde der Fuhrpark mit Biogas-Verbrennungsmotoren betrieben. Die Züricher Müllabfuhr soll bis 1973 Biogasfahrzeuge besessen haben.

Obwohl Biogasanlagen erst in den letzten 10 Jahren stärker in unser Bewusstsein gerückt sind, wurden in Indien bereits Ende des 19. Jahrhunderts Biogas zur dezentralen Energieversorgung eingesetzt. Die ostasiatischen Länder haben kaum eigene Erdöl- und Erdgasvorkommen und sind auf den Import dieser Energieträger angewiesen. So entstanden im ländlichen Bereich auch in China ca. 40 Millionen kleinere Biogasanlagen für die Haushaltsversorgung zum Kochen und Heizen, die mit Gülle, Mist und Pflanzenresten beschickt werden.

Ende 2012 gab es in Bayern 3 900 Anlagen zur Stromerzeugung aus Biomasse, die 7 334 Mio. KWh erzeugten und damit rund 2 Mio. Haushalte versorgten. 2012 betrug die installierte Leistung in ganz Deutschland 7 500 MW was etwa 5 Kernkraftwerken entsprach.

DSCF0003Biogasanlage in Angelbrechting / Poing mit einer elektrischen Stromerzeugung von 1 MW plus Heizung für die naheliegende Gärtnerei

DSCF1368ark DSCF1365kHackschnitzel-Heizwerk in Glonn-Zinneberg

Literaturquellen zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bioenergie
www.bioenergie.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Biogasanlage
http://www.erneuerbare-energien.de/EE/Navigation/DE/Technologien/Bioenergie/bioenergie.htm
www.energieatlas.bayern.de/thema_biomasse.html

 

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